Sünde stammt von Sund. Und Sund bedeutet Trennung.
Das heißt für mich: ein Sünder ist jemand, der von etwas getrennt lebt. Da der Begriff im christlichen Kontext verwendet wird, heißt es dieser Mensch lebt getrennt von Gott.
Soweit so gut.
Dennoch immer wenn ich in der Bibel über diesen Begriff stolper, aktuell heute
im Prediger 2,26 (….)
Dem Sünder aber gibt er das Geschäft einzusammeln und aufzuhäufen, um es dem abzugeben, der vor Gott wohlgefällig ist. ..
...dann durchzuckt es mich erst mal.
Mein erster Impuls ist, oh Gott, d.h. wenn ich was falsches mache und deine Gebote breche, dann widerfährt mir Unheil.
Spannend, wo ich doch so viel gehört hab von Gottes Gnade und bedingungsloser Liebe! Aber etwas in mir wird sofort getriggert. Mag aus meinem Gewordensein so verankert in meinem Gehirn hängen, unsere Kultur von Strafe und Belohnung… es gibt sicher viele Gründe dafür. Aber ich mag mich nie um Gründe kümmern. Die lassen mich immer nur hilflos und Achselzuckend zurück. Opfer.
Viel wichtiger ist doch die Frage WOZU?
Wenn mein Glaubenssatz lautet, ich muss brav das tun was von mir (Gott von mir) verlangt wird, sonst gibt es Ärger, dann werde ich natürlich versuchen mich brav an alle Regeln zu halten. Aber was steckt dahinter? Es ist ja doch sehr anstrengend sich immer an ALLE Regeln zu halten. Wozu tue ich es dann trotzdem?
Ich bekomme keinen Ärger… und wenn ich keinen Ärger bekomme, dann kann ich ein friedvolles Leben führen… und wenn ich ein friedvolles Leben fühle, dann fühl ich mich im Einklang mit mir selbst, glücklich und geliebt.
Ein Paradox.
Wie ausnahmslos all unsere tief verankerten Glaubenssätze. Ich halte mich an alle Regeln, um im friedvollen Einklang mit mir zu leben. Was aber, wenn manche Regeln für mich keinen Sinn machen? Ihr könnt euch vorstellen, wie mich die C*** - Zeit hier echt an meine Grenzen gebracht hat. Es ist ganz unmöglich sich an alle Regeln zu halten, es allen recht zu machen. Es wird auf jeden Fall stressig es zu probieren und da ist nichts mehr mit friedvollem Leben.
Aber wie kommt Frau jetzt raus aus diesem Dilemma?
Der 1.Schritt ist, diese Trigger wahrzunehmen. Das Leben bietet uns jeden Tag zig Möglichkeiten dafür.
Der 2.Schritt ist sich auf die Suche nach dem Wozu zu machen. Wie erleb ich mich in dem Moment? Wie verhalte ich mich? Und wozu?
Zugegeben das braucht Übung und in der Regel am Anfang ein Gegenüber, denn
nichts ist so leicht, wie sich selbst zu betrügen.
Der 3.Schritt kann in jede Richtung gehen. Hauptsache du willst Veränderung. Die kann dann durch einen IP Berater sein, durch Theta Healing, EFT, Gebet, BARS, ätherische Öle und Affirmationen geschehen.
Aber noch mal zurück zu diesen elenden Sündern.
Getrennt von Gott.
Ja, es gibt sie diese Menschen, die nur an das Glauben was sie sehen. Ihre Trennung von Gott verursacht, dass sie ihr Glück im Materiellen finden, vielleicht rücksichtslos und egoistisch handeln.
Ich glaube an einen Schöpfer und ich glaube, dass ich in einer Verbindung mit ihm leben kann, wenn ich das will. Ich hatte lange in spirituellen Lehren gesucht, um diese Verbindung zu finden. Und letztlich da gefunden, wo ich ihn nie vermutet hätte…im christlichen Glauben. Ich hab Wunder über Wunder erlebt in einem freikirchlichen Setting und wurde deswegen leider auch unglaublich fundamentalistisch. Es gab nur noch Schwarz oder Weiß. Nach 10 Jahren passte das aber nicht mehr. Heute lebe ich in einem sowohl-als-auch. Ja, ich bin ein Sünder, es gibt Zeiten da lebe ich gefühlt, getrennt von Gott. Aber es gibt auch Zeiten, da fühl ich mich ihm so nah, handel völlig im Einklang mit ihm und erlebe Wunder.
Das hat aber nichts mehr mit falschem oder richtigem Handeln zu tun. Wer kann das schon beurteilen außer Gott. So oft heißt es in der Bibel urteilt nicht. Aber wir tun es ständig. Ständig bewerten wir, urteilen und verurteilen, dabei kann das nie objektiv geschehen.
Es geschieht immer aus unserer Sichtweise. Ja die Bibel gibt Orientierung und Hilfestellung, aber wenn mir diese Orientierung das Herz verstockt, bin ich dann nicht wieder Sünder?
Eins weiß ich heute und will es noch viel mehr leben, ein sowohl als auch, ein akzeptieren meines Menschseins mit allen Stärken und Schwächen, ein bewertungsfreieres Leben.
Das merke ich, beschert mir letztlich diesen friedvollen Einklang mit mir selber und bringt mich in eine Freiheit in der Gottes bedingungslose Liebe einfach fließen darf zu Schwarz, Weiß und Grau.
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